*KreischBunt und ZartMelancholisch*
Der Winterwald feiert die Gegensätze. Moos und Flechten wirken wie Kunstwerke, schöner als irgendjemand sie sich ausdenken kann. Die satten Farben machen richtig glücklich!
Die Pilze, die momentan wachsen sind meistens schwarz, wirken unheimlich und bizarr. Kleine Walddetails wie Federn oder Haareis verstärken noch den Eindruck des Entrückten. Still ist es zwischen den Bäumen, der Boden knirscht unter den Schritten. Mir fallen Märchen ein, die von bunten Gauklern, bösen Zauberern und sanftmütigen Feen erzählen. Die Atmosphäre ist aufgeladen im Spannungsfeld zwischen kreischbunt, unheilvoll und zartmelancholisch.
In unserer kleinen Geschichte unterhalten die Moose und Flechten ihr Publikum durch ihre ansprechende Farbkomposition und ein kleines Tänzchen im Morgenlicht. Bis zum letzten Bild der Reihe schlägt dieser Eindruck um, verwandelt sich in die Ahnung kriechender Lebewesen, die sich immer weiter auf ihrem Wirt ausbreiten. Runde Münder, Saugnäpfen auf Tentakeln gleich, warten geöffnet auf ihre Opfer.
Die dunklen Mächte nähern sich, schicken ihre Gehilfen, strecken ihre spitzen Finger in die Höhe. Sie fühlen sich als unangefochtene Herrscher des Waldes und wagen triumphierend einen Siegestanz.
Unbemerkt warten die Boten der neuen Zeit auf ihre Bestimmung. In der Gewissheit, dass das Gute siegen wird, ruhen sie bis zum Erscheinen der heiteren Glöckchenfeen. Wenn der Tanz der Feen beginnt, ist der Zauberwald befreit.