*turquoise – violet*

Nach einer Woche mit Sonne, Regen, Schnee, Sturm, Handschuhen und Sommersprossen ist es offiziell: Der März fällt aus, wir machen jetzt April.
Die Gewächse des Waldes sind in heller Aufregung. Im Auenwald Richtung Rhein, hat die Pilzsaison voll begonnen. Glimmertintlinge gruppieren sich dort massenhaft um die Baumstümpfe, aber auch alle möglichen anderen Pilze.
Zum Beispiel der Rehbraune Dachpilz, der als essbarer Pilz für so manchen Sammler ein toller Fund sein dürfte. Er ist recht groß und hat einen sehr angenehmen Duft. Nächstes Mal wird er in meiner Pfanne landen.
In großer Zahl wachsen auch die Judasohren. Sie haben heute zur Freude einiger Familienmitglieder den Weg in den Wok gefunden.
Bei den Waldblumen und Kräutern ist es richtig bunt. Schlüsselblumen, Immergrün, Veilchen, Gundermann, Buschwindröschen, Scharbockskraut, Walderdbeeren, Lungenkraut: blüht alles. Heute habe ich frischen Schnittlauch und Giersch in meinem „Hauswald“ geerntet. So früh im Jahr war das noch nie möglich. Ich kann mich noch gut erinnern, wie warm und frühsommerlich es war, als ich letztes Jahr im April Kräuterblüten für Likör im Wald gesammelt habe. Vielleicht müssen wir die Maibowle auch schon in zwei Wochen trinken…
Es stürmt in letzter Zeit so wild, da bleibt es nicht aus, dass ganze Bäume vom Wind mitgerissen werden. Heute fand ich an einigen Stellen von Flechten überwachsene Rindenstücke und Äste, an denen ich mich wahrscheinlich niemals sattsehen kann. Das Bild in der Mitte zeigt keine exotischen Pilze, wie ich zuerst am Fundort dachte, sondern superschöne Samen, die ein Tier dort hinterlassen haben wird.
Diese Woche war türkis und ein bisschen violett. Was als Nächstes kommt? – Ich halte euch auf dem Laufenden.