*Bouldern für Pilze*

Rauschen, Tropfen, Plätschern zusammen mit Vogelzwitschern, bildeten die Geräuschkulisse der gestrigen Wanderung. Baden wäre tatsächlich jederzeit am Wegrand möglich, wenn auch wenig einladend gewesen. Es war ein bisschen frisch.
Der Wasserspiegelung oben könnt ihr entnehmen, dass ein Mischwald erwandert wurde. Mit Buchen, Eichen, Edelkastanien und anderen Laubbäumen, zusammen mit Nadelbäumen.
Ganz eifrig drängelten sich frisch gewachsene Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) zu Hunderten an einem großen Baumstumpf. Auf mich wirken sie wie kleine Bergsteiger, die es eilig haben.
Schwer zu fotografieren (durch Dornengestrüpp auf der Rückseite) waren die Schwefelköpfe in ihrer Höhle. Zuhause konnte ich sehen, dass die Pilze auf der rechten Seite des Bildes nach oben, die auf der linken Seite nach unten zu wachsen scheinen. Kurios oder?
Während die Schwefelköpfe nur wie eilige Bergsteiger aussehen, habe ich „Pilzfotos“ einer Art mitgebracht, die das echt ist. Ja genau: Lycogala epidendrum der Blutmilchpilz erklimmt gerade einen vermoderten Baumstamm. Das kann er nur, weil er als sogenannter Schleimpilz nicht zum Reich der Pilze gehört, sondern irgendwo zwischen diesem und dem Reich der Tiere verortet ist. Diese alten Fruchtkörper haben statt blutfarbener Milch (aha) eine hellrosafarbene Sporenpulvermasse gebildet, wodurch sie an Stäublinge erinnern.
WOW ist aber die Tatsache, dass sie sich fortbewegen können, sogar mehrere Zentimeter am Tag, wenn es die Suche nach Nährstoffen erfordert. In zwei anderen Blogs habe ich schon von dem Schleimpilz Badhamia Utricularis gelesen, der sich auch merkwürdig verhält und dabei ehrlich gesagt eine ziemlich gute Figur macht. Kann man von Lycogala nicht gerade behaupten.