GemüseDschungel

am

*Kartoffeln und Wildwuchs sortieren*



Die Selbstversorgung mit Gemüse, Beeren und Obst entfällt dieses Jahr nicht auf ein großes Sortiment. Unter den gegebenen widrigen Umständen, konnte ich nicht das große Ganze verwirklichen.

Mit Kartoffeln sind wir gut dabei, weil ich von „sehr früh“ bis „lagerfähig“ einfach richtig viele Sorten angebaut habe. So sollten wir über die zweite Jahreshälfte kommen – mit besten Biokartoffeln.

Je ein großes Sieb mit LaRatte und Altesse konnte ich diesmal mit nach Hause nehmen. Da freue ich mich gleich doppelt, weil damit auch wieder neue Beetflächen frei sind, um Bohnen, Karotten und das erste Wintergemüse einzusäen.

Schubkarren voll Grünzeug, das die kleinen Trittpfade überwuchert, wurde aussortiert und unter den großen Walnussbaum aufgetürmt.

Schöne Gewächse inmitten des Kartoffeldschungels sind Borretsch und Kümmel, die sich selbst entschieden haben hier zu wachsen.



Das Kartoffelgrün und einzelne ungenießbare Frühkartoffeln habe ich zu unserem noch improvisierten Komposthaufen gebracht. Beim zweiten oder dritten Gang raschelte ein Eidechsenmännchen hervor.

Leider kann ich die Eidechsen nicht davon abbringen, auf dem Kompost zu wohnen. Da muss ich die armen Tiere dauernd stören. Es ist halt ein besonders schöner sonniger Flecken, gerade jetzt mit den blühenden Malven.

Auf dem vierten Bild, seht ihr den Haufen aus Baumschnitt, den ich hinter unserem Rhabarber aufgetürmt habe, extra für die Eidechsen. Im Vergleich wirkt er nicht gerade einladend. Mal überlegen, wie ich das ändern kann.



Wie wir am letzten Wochenende feststellen konnten, haben sich noch mehr Tiere einen unpraktischen Wohnplatz ausgesucht.

Unsere Feldhütte, besser gesagt der Wetzstein für unsere Sensen, wurde von Schwalben für den Nestbau auserkoren. Damit haben sie gerade angefangen und werden wohl demnächst einziehen. So lange wir keine Tür in der Hütte haben, ist das okay.

Wir haben im Familienrat entschieden, selbst erst mal so gut es geht draußen zu bleiben und die Vögel brüten zu lassen. Nach ihrem Auszug wird die Hütte zugemacht und das Nest (so schade) entfernt. Wir hoffen, sie finden nächstes Jahr ein neues schönes Plätzchen auf einem der offenen Dachbalken. Dort haben es sich im Frühjahr schon Amseln gemütlich gemacht.


Schwalbennest

Es folgen ein paar Bilder, die die wilde Seite unseres Feldgartens zeigen. Hier wächst so vieles neben- und ineinander. Das erste Bild zeigt die linke Seite eines Beetabteils, das zweite die rechte Seite, aus dem Nachbarabteil fotografiert.

Erbsen, Stangenbohnen, Rote Bete in der Mitte, links davon Tomaten, hinten dran Sonnenblume und Zuckermais.



Von links nach rechts: Tomaten (Stäbe), Kartoffeln, Blumen und Kräuter mit Holunderstrauch, ganz rechts Sonnenblumen und Popcornmais.




Bis zum Waldrand wurde oberhalb unseres Grundstücks Gründünger ausgebracht. So weit das Auge reicht, alles lila vom Rainfarn.



Seitenwechsel.

Wir befinden uns nun auf dem naturbelassenen Nussbaumfeld, das sehr dringend eine Sense bräuchte. Nur können wir sie nicht mehr verwenden, weil unscharf und Wetzstein besetzt. Besonders die dreißig jungen Haselstauden, die ich zur Randbegrenzung gepflanzt habe, sehnen sich nach einem Freischnitt.

Zudem wachsen jede Menge wilder Oregano und Ackerminze. Davon nehme ich immer gerne einen Kräuterstrauß für unsere Hausmeerschweinchen mit.

Anfangs musste ich die Kräuter gegen unseren Nachbarsbauer verteidigen, der ständig mit seinen Monsterfahrzeugen drüber gefahren ist. Da habe ich mich etwas geärgert, weil sie platt waren und ich auch die Abgase eklig finde. Also habe ich drei Obstbäume am oberen Feldrand gepflanzt. Jetzt musste er also Kurven fahren und ich habe mich doppelt geärgert. Ein Kastanienpfahl mit einer langen Schnur, die bis zum ersten kleinen Walnussbaum reicht, hat schließlich bewirkt, dass er auf seiner Seite bleibt.



Unter diesem dramatischen Abendhimmel bin ich dann spät mit kiloweise Kartoffeln nach Hause gerumpelt. Anstrengend aber wunderschön!



7 Kommentare Gib deinen ab

  1. pflanzwas sagt:

    Wow, was für eine Plantage 🙂 Da fährst du trotz allem eine große Ernte ein. Schön, so viele Möglichkeiten zu haben! Das Schwalbennest ist ja ganz famos. Wie geklebt, all diese Lehmkleckse. Toll! Habe ich noch nie so richtig gesehen. Wo du Rainfarn geschrieben hast, meintest du bestimmt den Bienenfreund / Phacelia? Da muß es toll summen. – Das mit dem Bauern und dem „drüberfahren“ erinnert mich an meine Baumscheibe. Manche schnallen es erst, wenn es ganz deutlich rüberkommt, wobei ich deine Maßnahmen schon deutlich genug fand. Hauptsache es klappt jetzt. – Und die Eidechsen sind auch niedlich. Ich würde sagen: jeden Tag eine ganze Menge zu entdecken 🙂 Schön!

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    1. Eva Zimmer sagt:

      Ja, das meinte ich. Da war ich ein bisschen schludrig, das Blümchen heißt mit vollem Namen Rainfarn-Phazelie. 😉 Unser Feld ist ein langgehegter Traum, der in Erfüllung ging – es ist sogar besser, als ich es mir vorgestellt hatte 🙂

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      1. pflanzwas sagt:

        Rainfarn-Phazelie, ist ja putzig! Habe ich noch nie gesehen. Die mit ihren merkwürdigen Namen! Tja, wieder was gelernt 🙂 – Das daß ein Traum war, kann ich mir gut vorstellen. Wie schön, daß du dich dort so ausleben kannst!

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  2. Das ist ja wirklich ein kleines Paradies auch für die Natur. Und dass Du dabei auch noch eine ganz gute Ernte ist super.

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    1. Eva Zimmer sagt:

      Es soll ein Naturgarten sein, der glücklich und zufrieden macht. Mit der Ernte nähern wir uns dem Ursprünglichen. Nichts ist genormt, es schmeckt intensiv und nicht jedes Jahr ist gleich. Ich finde, die angebauten Nahrungsmittel haben auch dadurch einen hohen Wert, weil eigene Energie und Arbeit hineingeflossen sind.
      In Zukunft wären wir gerne selbstversorgend, aber anscheinend ist der Weg dahin länger als angenommen. Dieses Jahr ist uns Corona dazwischen gekommen und damit einfach Zeitmangel. Mal sehen, ob nächstes Jahr mehr geht. Wir sind sehr zufrieden mit der Kartoffelernte und begeistern auch unsere Eltern mit den guten Knollen.
      Mein Traum ist es, einen Nutzgarten zu schaffen, der so bunt und vielfältig ist, dass er Mensch und Tier zum Verweilen einlädt. Es soll nicht so sehr nach Arbeit aussehen 😉

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      1. Das klingt sehr gut. Voon diesem Zustand bin ich noch ein bisschen weiter entfernt mit meinem Garten. Mir fehlt momentan die Zeit, um mich richtig zu kümmern,. Aber ich möchte auch gerne einen Nutzgarten haben, der sich über die Permakultur auch selbst trägt und mit Nährstoffen versorgt. Allerdings fehlt mir momentan noch die Zeit, mich mit dem Thema intensiver zu beschäftigen und das dann auch umzusetzen. Für nächstes Jahr habe ich geplant, mich der Sache intensiver anzunehmen. Aber das hatte ich auch bereits in diesem Jahr vor. 😉

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      2. Eva Zimmer sagt:

        Na hör mal, was von deinem Garten und deinen Projekten bei dir zu sehen ist, da bist du doch schon voll drin! Du scheinst echt engagiert zu sein. Zudem habe ich den Eindruck, ein naturnaher Garten mag es, wenn sich jemand immer nur ein bisschen um ihn kümmert. Er hat eh seinen eigenen Kopf 😉 „Arbeit“ muss charmant sein. Ich habe einfach eine Wimpelkette genäht und aufgehängt. Kaum zu glauben, was das ausmacht, lach*

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