*GoldMistPilz*SteinPilz*HolzRitterling*

Die Puppenkernkeule fand ich, als ich mich nach Pfifferlingen bückte. „Was für eine interessante Holzkeule!“, dachte ich und machte mich in meinen Pilzbüchern schlau.
Mit der Keule lag ich richtig (nicht mit dem Holz), es handelt sich um eine Puppenkernkeule (Cordyceps militaris), die unterirdisch lebende Schmetterlingslarven befällt und sich von den getöteten Tieren ernährt. 2007 wurde dieser Pilz von der DGfM zum Pilz des Jahres ernannt.
Faszinierend in Form und Farbe, alle möglichen Heilwirkungen werden dieser Kernkeule nachgesagt – ein außergewöhnlicher Fund!
Nun war dies nicht das erste, was ich an diesem nebligen, frostigen Morgen fand. Zunächst ein Bild vom Einstieg in den Wald (brrrr, bibber) und eine Stunde später Richtung Höhenweg, als der Nebel sich verzogen hatte. Goldener Herbst.
Auf der Wiese vor unserem Hauswald, also ein paar Meter von der Haustüre entfernt, freute ich mich erst mal über schönen Raureif. Sehr dekorativ auf dem ersten Pilz des Tages, einem Ackerscheidling (Volvopluteus Gloiocephalus), leicht kenntlich durch seinen Standort (weit weg von potentiellen Mykorrhizapartnern, er lebt saprotroph) und die häutige Volva. Ebenso wie das nebenan wachsende Büschel Tiefkühl-Pimpinelle wäre er sogar essbar.
Endlich fand ich mitten im Mulch einige schöne Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus), die ich sofort erkannt habe. Ein untypisches Exemplar dieser Art hat mir im Sommer einen halben Tag Pilzkurs verleidet, weil unbestimmbar. Über diesen Gesellen bin ich seitdem bestens informiert (nicht mit mir, Freundchen…).
Meinen Weg kreuzten zig uralte überständige Speisepilze, doch auch ein paar knackige Exemplare fanden in meinen Korb. Darunter Steinpilze, Pfifferlinge, Maronenröhrlinge, verschiedene Reizker, Gelbstielige Trompetenpfifferlinge und ein einzelner Rotfußröhrling.
Eine wunderbare Pilzwanderung mit vielen Eindrücken war das gestern.
Besonderen Gefallen fand ich an einem Baumstumpf voll schwarz gewordener Schwefelköpfe, einem prächtigen Rötlichen Holzritterling, fast durchsichtigen Tintlingen, einem Pulk Hallimasch und natürlich an meinem Korb voller Herbstschätze.
Wow, diese Puppenkernkeule ist ja besonders hübsch und ausgefallen! Und dann schon wieder ein Pilz, der sich an Insekten vergeht, tzzz. Verrückt, was es so gibt. Deine anderen (eßbaren) Pilzfunde sind ebenfalls schön. Die orangefarbenen Reizker sehen auch schick aus. Schöne Fotos!
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Ich danke dir! Wenn ich vor Ort geahnt hätte, mit was ich es zu tun habe, wäre der Pilz mitsamt seinem Wirt von mir freigelegt worden. Bin am überlegen, ob ich Lust habe morgen nochmal hin zu wandern?
Reizker haben einen ganz speziellen Geschmack. Nachdem ich sie nun auf 1001 Art zubereitet habe, habe ich eine Möglichkeit gefunden, eine wohlschmeckende Sauce mit ihnen zu kochen 🙂
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Wer weiß, wieviel Wirt noch da ist? Da bekommt der Name Gastwirt noch mal eine ganz neue Bedeutung, uaaah 😉 – Das klingt toll! Du kannst bestimmt schon ein komplettes Pilzkochbuch herausbringen.
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Schon merkwürdig, von parasitär lebenden Pilzen wusste ich bis vor einem Jahr noch gar nichts…
Ehrlich gesagt würde ich total gerne mehr Kochrezepte beschreiben, nur fehlt mir dazu oft die Ruhe. Ich koche schließlich unter Großfamilienbedingungen, da komme ich kaum zum fotografieren 🙂
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Bis zu deinem Beitrag wußte ich davon auch noch nichts. Unglaublich, wo die Pilze überall mitmischen. – Das glaube ich gerne, daß du da nicht viel Zeit und Ruhe hast. Dann muß es vielleicht noch ein wenig warten. Oder die Kinder müssen das Fotoshooting übernehmen 🙂
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Dein Wissen über Pilze ist gigantisch. Wir haben heute sooo viele Sorten gesehen und bewundert aber nur 1 Sorte gesammelt um auf der sicheren Seite zu bleiben Sehr schöne Aufnahmen und Beiträge. Weiter so!!!
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Herzlichen Dank für dein liebes Kompliment, Beate 🙂
Ich habe schon gehört, es gab heute Maronen bei euch. Ganz guten Appetit und viele Grüße, Eva
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