*Vielfalt in Farbe und Form*

Winter-/Frühlingsrevier 2.
Ein flaches Stück Wald grob Richtung Rhein, allerdings ohne Gewässer. Inmitten konventionell genutzten landwirtschaftlichen Flächen liegt dieses Kleinod. Direkt am Waldrand wurden viele Bäume gefällt und einige liegen gelassen.
Eine wahre Fundgrube an Pilzen in allen erdenklichen Formen und Farben. Nur eine kleine Auswahl möchte ich euch zeigen, es gab so unheimlich viele Arten, das würde leider den Rahmen sprengen. Eure Geduld wird auch hiermit noch gefordert sein 😉
Titelbild: Komposition aus einem nicht zu bestimmenden Pilzmyzel und dem Zinnoberroten Pustelpilz (Nectria cinnabarina), der sehr häufig auf Laubholz vorkommt und leicht durch seine Himbeerform kenntlich ist.
Als ebenfalls leicht kenntlicher Pilz macht der Birkenporling (Fomitopsis betulina) von sich reden. Er gilt als Vitalpilz und wurde als solcher schon von „Ötzi“ geschätzt. Tatsächlich scheint er gesundheitlichen Nutzen zu haben und antibakteriell zu wirken.
Er gilt als ungenießbar, weil unlecker und hart, wird aber von einigen Menschen zur Herstellung von Tee verwendet.
Nicht lecker und nicht essbar ist der Warzige Drüsling (Exidia nigricans), ein gallertiger, im Winter vorkommender Folgezersetzer.

Sehr gefällig ist auch die Form des Gemeinen Schmutzbecherlings (Bulgaria inquinans). Es gibt Becherlinge in den aufregendsten Farben über die gesamte Palette – auch unscheinbar braun/schwarz.
Weil es so schön war, setzte ich meine Erkundungstour drei Tage später bei nasserem Wetter fort. Dabei begegneten mir wahrhaft winzige Vertreter der Gattung Typhula (Fadenkeulchen). Zur genaueren Bestimmung hätte ich vor Ort wissen müssen, dass diese Pilze fast immer einem Sklerotium entspringen. Je nach Art, ist dieses anders ausgestaltet. Also am Besten Blatt hochheben und drunterschauen. Werde ich nächstes Mal tun!

Halb in der Luft hing ein gefährlich morscher Baumstamm, der unter anderem ansehliche Judasohren (Auricularia auricula-judae) und weiße Gallertpilze beherbergte. Es ist ebenfalls wie oben beim Warzigen Drüsling, ein Pilz der Gattung Exidia, der Weißliche Drüsling (Exidia thuretiana).
Ein am Wegrand vergessener Stapel gefällter Bäume ist zum Habitat von unzähligen kleinen braunen Pilzen geworden – schön, dass Holz auch mal liegen bleiben darf – es kann so viel Leben dadurch entstehen!
Den Abschluss macht ein Pilz, dessen Gattung (Stummelfüßchen/Crepidotus) leicht bestimmbar ist, während die vielen Arten sich untereinander sehr ähnlich sehen. Mein Tipp: Crepidotus cesatii, das Kugelsporige Stummelfüßchen.
Bis bald!

Manche von diesen Pilzen kommen mir glatt bekannt vor 😉 Schmutzbecherchen, Stummelfüßchen und die witzigen Fadenkeulchen kenne ich dagegen (noch) nicht. Schöne Funde! Die Birkenporlinge sind prächtig. Mir begegnete letzte Woche tatsächlich ein Mann im Wald, der sich Tee daraus brüht, aus gesundheitlichen Gründen. Wie das wohl schmeckt??
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Das schmeckt sicher sehr gesund 😉
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Hüstel, ich stelle es mir irgendwie erdig-pilzig vor, brrr.
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Wohl bekomms…
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😉
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