Wer
Kurz nach sieben, Hausputz für Eilige – der Wald ruft! Oder das Feld oder der Garten. Kann nur machen wer zuviel Zeit hat. Manche wundern sich auch über die Fülle an Hobbys (oder sind es schon Laster), denen ich mich mit großer Begeisterung widme. Daneben gibt es noch so einige Lückenfüllerinteressen, was würde ich sonst bei schlechtem Wetter tun?
Von außen betrachtet könnte ich leicht mit einer Pädagogin mittleren Alters verwechselt werden, die in der Elternzeit (vier Kinder, ich bitte dich!) gestrandet, nun ihr Restleben als „Hausfrau“ mit dubiosen bzw. bedingt erstrebenswerten Inhalten füllt.
Es handelt sich dabei um einen imaginären Betrachter, außer mir ist da ja keiner. Morgens, mittag, abends: alle Eltern bei der Arbeit, alle Kinder in der Schule oder wo anders. Mit diesem Blog veröffentliche ich den Vormittagsteil meines geheimen Lebens.
„WOW“
Wo
Zugegeben, nicht nur ein Zuviel an Freizeit und das Setzen sinnvoller Prioritäten ermöglichen mir die ausdauernde Beschäftigung mit Naturthemen und was eben so dazugehört. Wir wohnen im Paradies. 500 Meter zum Feldgarten, 50 Meter zum Wald, über die Straße schon in der Wiese. Der Ausgangspunkt ist immer unser kleines buntes Haus am Rand eines kleinen Dorfes im mittleren Schwarzwald.
Was
Puh. Momentan würde ich sagen: den Wald erkunden, Pilze zum Essen/Verschenken/Kennenlernen sammeln, stundenlang über Bestimmungsbüchern sitzen. Daneben noch die Aufbereitung und Bevorratung. Auf jeden Fall Pilze.
Aus Erfahrung wissen wir: Es kann nicht immer Herbst sein. Im Winter gibt es weniger Pilze, dafür aber mehr Wildschweine in den tieferen Lagen. Da bleibt etwas Zeit für kleine Projekte. Ich nähe ganz tolle Pullis, stricke liebend gern mit bunten Mustern oder bringe unseren Hausgarten in Ordnung. Schon jetzt, kurz vor Weihnachten, denke ich heimlich an die Samen der vielen Kräuter-/Blumen-/Gemüsesorten die ich gesammelt, getrocknet und aufbewahrt habe. Es wir so viel Spaß machen, sie heranzuziehen und ihnen beim Wachsen zuzusehen!
Nach den Pilzen ist also der Garten dran, es gibt viel zu tun und ich werde mich zuhause verkünsteln, während ich den Feldgarten ganz brachial ökologisch bewirtschafte. Mit einem Bollerwagen der seinem Namen Ehre macht, rumple ich hin und kehre erdig und total geplättet zurück.
Gleichzeitig wachsen überall um mich herum die schönsten Blumen und Kräuter. Wer wäre ich, könnte ich da wiederstehen? Diesmal brauche ich die Bestimmungsbücher über Pflanzen und freue mich besonders über die Kräuter, die in der Küche Verwertung finden.
Man beachte: Mittags bin ich Mama!
Warum das alles
Es klingt so pathetisch, aber ja: Es ist eine Lebenshaltung! In About findest du so einige Ausrufezeichen, es ist halt auch alles so aufregend und spannend und du weißt schon!
Wenn ich heute den Duft einer Blume, eines Pilzes oder einfach Apfelschale rieche, dann erinnere ich mich an Geschichten, Personen und Plätze meiner Kindheit. Das gibt ein wohliges Gefühl und die Auseinandersetzung mit der uns umgebenden Natur fühlt sich so richtig und vertraut an.